Glossar

Die Erläuterung der Fachbegriffe sind zum Teil nach der Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA; 1990) zusammengestellt


aerob: das Vorhandensein von molekularem Sauerstoff bezeichnend.


Algen-/Wasserblüte: populäre Bezeichnung für auffällig starke Vegetationsfärbung bei massenhafter Entwicklung von Planktonalgen, meist mit dem Auftreiben der Algen an die Oberfläche verbunden.


anaerob: das Fehlen von molekularem Sauerstoff bezeichnend, z.B. im Faulschlamm.


Assimilation: Aufbau von körpereigenen Substanzen aus Nährstoffen (Photosynthese).


Biomasse: Gesamtmenge der zu einem Zeitpunkt vorhandenen lebenden Organismen, angegeben als Frisch-oder Trockengewicht.


Biotop: Lebensraum einer Biozönose.


Biozönose: Lebensgemeinschaft aller Pflanzen und Tiere in einem Biotop.


Dissimilation: Umkehrvorgang der Assimilation.


,,Ein See kippt um": wenn in einem Gewässer fast kein gelöster Sauerstoff mehr enthalten ist, ersticken Fische und andere höhere Wassertiere. Nur noch anaerobe, d.h. Fäulnisprozesse sind möglich. Man sagt: "Der See kippt um."


Epilimnion: obere, i.a. warme und daher spezifisch leichteste Wasserschicht eines thermisch geschichteten Sees, die teilweise oder ganz durchlichtet ist.


eutroph: hochproduktiv, weil nährstoffreich.


Eutrophierung: Intensive Zunahme der Produktion organischer Substanz im Gewässer (vorwiegend Pflanzen), die durch steigende Verfügbarkeit und Ausnutzung von Nährstoffen bewirkt wird.


Huminstoffe: amorphe, komplexe, polymere organische Stoffe, die bei der Zersetzung von pflanzlichen und tierischen Stoffen im Boden und im Sediment gebildet werden und vielen Oberflächengewässern eine charakteristische gelbbraune Farbe verleihen.


Hypolimnion: alte, spezifisch schwere Tiefenschicht eines thermisch geschichteten Sees, in der Regel nicht oder nur im oberen Bereich durchlichtet.


Limnologie: Ökologie der Binnengewässer (auch der Salzgewässer im Binnenland), Seenkunde.


Metalimnion: auch Temperatursprungschicht genannt: Wasserschicht in einem stehenden Gewässer zwischen → Epilimnion und → Hypolimnion mit großen Temperaturgradienten in vertikaler Richtung.


Mineralisierung: Abbau organischer Stoffe, vorwiegend durch Mikroorganismen zu anorganischen Produkten (anstelle von ,,Mineralisierung" wird oft ,,Remineralisierung" verwendet).


Minimumfaktor: zum Wachsen benötigen die Pflanzen verschiedene Nährstoffe. Nach dem Gesetz des Minimums bestimmt von den notwendigen Stoffen derjenige das Ausmaß des Wachstums, der vergleichsweise in der geringsten Menge vorliegt (Minimumfaktor). Steigt die Konzentration des Minimalstoffes, dann nimmt das Wachstum beachtlich zu. Mit Erhöhung der anderen Nährstoffe hingegen vergrößert sich die Pflanzenproduktion kaum.


Ökosystem: funktionelle Einheit aus Biozönose und Biotop, gekennzeichnet durch stoffliche, energetische und informatorische Wechselbeziehungen zwischen den Organismen untereinander und mit ihrer Umwelt.


oligothroph: gering produktiv, weil nährstoffarm.


Phosphateliminierung: z.B. mechanisch: Tiefenwasserableitung sauerstoffarmen Wassers mit hohem Gehalt an Phosphor und Stickstoff (Maßnahme am Meerfelder Maar). chemisch: mit Hilfe von Aluminium- oder Eisensalzen wird der Phosphor zum Teil als schwerlöslicher Niederschlag ausgefällt und abgetrennt (Maßnahme am Zufluß Ulmener Maar).


Phytoplankton: pflanzliches Plankton, überwiegend bestehend aus mikroskopisch kleinen Algen.


Sichttiefe: Maß für die Durchsichtigkeit eines Wasserkörpers. Tiefe, in der eine im Wasser
abgesenkte weiße Scheibe (Secchi-Scheibe) gerade noch erkennbar ist.


Sprungschicht: siehe Metalimnion


Vegetationsfärbung: Färbung des Wassers, hervorgerufen durch Phytoplankton.