Ursachen und Begrenzung der Eutrophierung stehender Gewässer

Jeder See unterliegt einer allmählichen Erhöhung seines Nährstoffgehaltes und damit seiner Pflanzenproduktion. Die natürliche Eutrophierung oder Seenalterung vollzieht sich in geologischen Zeiträumen, d.h., gemessen an der menschlichen Lebensspanne, sehr langsam.

Dem gegenüber steht die durch menschliche Einwirkung hervorgerufen Nährstoffanreicherung, die auch als rasante Eutrophierung bezeichnet wird. Sie führt in kurzer Zeit zu einer Überdüngung der Gewässer, die die Möglichkeiten zur Nutzung als Badegewässer stark einschränkt. Auf menschliche Aktivitäten zurückgehende Belastungen der Wasserqualität sind:

  • diffuse Nähr- und Schadstoffeinträge über unsachgemäße Abwasserentsorgung
  • Abschwemmungen und Austragung von Düngemitteln landwirtschaftlich genutzter Flächen und Kleingärten
  • unsachgemäße fischereiliche Bewirtschaftung mit zu hohen Fischbeständen, Graskarpfenbesatz, Anfütterung etc.
  • Fütterung von Wasservögeln
  • Abgase und Ruß von Verkehr, Industrie und Heizungsanlagen, die über Regen und Staub in die Gewässer gelangen (atmosphärischer Eintrag)
  • direkter Eintrag von Urin und Fäkalien durch Badegäste und Wassersportler

Neben der zunehmenden Anreicherung mit Pflanzennährstoffen können diese Einträge teilweise auch zu erheblichen hygienischen Belastungen führen (Krankheitskeime), die die Badegewässerqualität ebenfalls stark herabsetzen.